Wer hat Angst vor KI? Niemand!
Und wenn sie kommt?
Dann benutzen wir sie!
Den beiden Rokoko-Gemälden von François Boucher und Jean-François de Troy haben wir zwei KI-generierte Bilder gegenübergestellt, die entstehen, wenn man beispielsweise nach „lesender Frau mit Tiger im Stil von Boucher“ eingibt. Warum? Weil sie unseres Erachtens im Zusammenspiel augenscheinlich zeigen, wo die Vorteile beider Kategorien von Bildern liegen und warum man vor KI keine Angst haben sollte, warum man aber auch die Kreativität vor lauter neuer Technik nicht aus den Augen verlieren darf.
Ein klassisches Gemälde entsteht durch die kreative Hand von Kunstschaffenden, die ihre individuelle Vorstellungskraft, ihre Technik, ihr Können und ihre Gefühle in ihre Werke einfließen lassen; dagegen zeigt ein durch künstliche Intelligenz erstelltes Bild eine Art „fusionierte“ Ästhetik, eine Mischung von menschlicher Inspiration und maschineller Verarbeitung, die auf algorithmisch erlernten Mustern und Daten fußt.
Die Vorzüge eines klassischen Gemäldes liegen in der Einzigartigkeit, der persönlichen Note des Künstlers und der tiefen emotionalen Verbindung, die durch den individuellen kreativen Prozess entsteht. Klassische Gemälde können eine unvergleichliche Originalität und eine einzigartige künstlerische Vision bieten. Dafür ermöglicht die Generierung von Bildern durch künstliche Intelligenz (KI) nicht nur eine breite Palette von Stilen und Techniken, sondern offeriert auch den Ideenreichtum der – man möchte fast sagen: gesamten Bildmenge der Welt, basierend auf Unmengen von Daten, was zu faszinierenden und innovativen visuellen Ergebnissen führen kann. KANN. Denn KI-generierte Bilder können zwar als Ausgangspunkt für kreative Prozesse dienen, aber kreativ ist letztendlich nur der menschliche Geist, der die Bilder erzeugt und weiterentwickelt. Was aber KI darüber hinaus liefert, ist jeweils das, was die Menschheit im Allgemeinen als ästhetisch empfindet. Das kann ein erster Anhaltspunkt sein, wenn man im Kommunikationsdesign versuchen möchte, möglichst viele Menschen zu erreichen. Und wer hätte das gedacht: genau bei den beiden Vorzügen von KI-generierten Bildern (Ideenreichtum und massentaugliche Ästhetik) beginnen auch die Probleme: möchte man wirklich innovativ sein, so kann KI immer nur Mittel zum Zweck sein. Geist und Kreativität des Menschen müssen sich zuschalten, um etwas zu erzeugen, das wirklich Kunst genannt werden kann und das weit über die hier gezeigten KI-Bilder hinausgeht. Und wir alle sind aufgerufen, uns nicht in den neu geschaffenen künstlichen Ästhetiken zu verlieren, sondern wir sollten die Individualität nicht aus den Augen verlieren. Und auch all das nicht, was wirklich neu ist, was wirklich innovativ ist und deswegen für die KI logischerweise noch gar keine Rolle spielen kann.